Was macht man als Pflegefachkraft?
In der Pflege von Menschen jeden Alters und in verschiedenen Pflegesituationen, sei es stationär oder ambulant, fallen zahlreiche Aufgaben an. Dazu gehören die Erfassung des individuellen Pflegebedarfs, die Planung des Pflegeprozesses, die Durchführung der Pflege sowie die Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen. Zudem beinhaltet sie die Beratung, Anleitung und Unterstützung der zu pflegenden Personen und ihrer sozialen Bezugspersonen sowie die Förderung ihrer individuellen Fähigkeiten. Darüber hinaus umfasst sie die Anleitung, Beratung und Unterstützung anderer Berufsgruppen und ehrenamtlicher Helfer.
Pflegefachkräfte sind befugt, ärztlich angeordnete Maßnahmen eigenständig durchzuführen, insbesondere Maßnahmen der medizinischen Diagnostik, Therapie oder Rehabilitation.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Pflegefachkräfte interdisziplinär mit anderen Berufsgruppen zusammenarbeiten und fachlich kommunizieren, um individuelle Lösungen für Krankheitsbilder und Pflegebedürfnisse zu entwickeln. Diese Zusammenarbeit erfordert ein teamorientiertes Vorgehen und die Fähigkeit, multidisziplinäre Ansätze zu implementieren.
Die Ausbildung erfolgt dual, was bedeutet, dass sie sowohl schulische als auch praktische Elemente umfasst. Dabei wechseln sich theoretische Phasen in der Schule mit praktischen Einsätzen ab. Diese Wechsel finden blockweise statt, sodass du einige Wochen oder Monate in der Schule verbringst und dann in verschiedenen Praxisumgebungen tätig bist. Um an der Ausbildung teilzunehmen, benötigst du zusätzlich zu einer Schulzulassung einen Ausbildungsvertrag mit einem praktischen Ausbildungsbetrieb, der eine Vergütung bietet. Solltest du noch keinen solchen Betrieb haben, unterstützen wir dich gerne bei der Suche.
Während der Ausbildung zur Pflegefachkraft werden sowohl ein professionelles, ethisch fundiertes Pflegeverständnis als auch ein starkes berufliches Selbstverständnis entwickelt und gefestigt.
Arbeitsfelder
* Im Bereich der stationären Langzeitpflege: Pflegeheime, Seniorenresidenzen, Altenheime, geriatrischen Einrichtungen, Behinderteneinrichtungen
* Im Bereich der ambulanten Langzeit- und Kurzzeitpflege: Sozialstationen, ambulante Pflegedienste, häusliche Kranken- und Altenpflege, Anlagen des betreuten Wohnens
* Im Bereich der stationären Akutpflege: Krankenhäuser, Versorgungszentren
* Sonstige Einsatzmöglichkeiten: Rehabilitationseinrichtungen, Palliativ-Versorgung, Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe, Krankenkassen, Pflegekassen, Sanitätshäuser usw.
Karrierechancen
* Spezialisierungen z.B. Wundmanager, Fachkraft für Demenz oder Hygiene, Stomatherapeut, Ernährungsberater
* Weiterbildungen z.B. Qualitätsmanagement in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens, Praxisanleitung, Pflegegutachter beim Medizinischen Dienst
* Karriere in der Hierarchie z.B. Wohnbereichsleitung, Stationsleitung, Pflegedienstleitung, Heimleitung
* Studium z.B.: Lehrkraft an Schulen für Pflegeberufe, Gesundheitsmanager, Pflegemanager
* Selbstständigkeit in allen Bereichen
Was sind Bestandteile des Unterrichts?
Der theoretische Unterricht
Der theoretische Teil der Ausbildung in der Schule umfasst mindestens 2.100 Stunden und richtet sich nach dem bundeseinheitlichen Pflegeberufegesetz nach 5 Kompetenzbereichen:
* Kompetenzbereich I: Pflegeprozesse und Pflegediagnostik in akuten und dauerhaften Pflegesituationen verantwortlich planen, organisieren, gestalten, durchführen, steuern und evaluieren (1000 Std)
* Kompetenzbereich II: Kommunikation und Beratung personen- und situationsorientiert gestalten (280 Std).
* Kompetenzbereich III: Intra- und Interprofessionelles Handeln in unterschiedlichen systemischen Kontexten verantwortlich gestalten und mitgestalten (300 Std)
* Kompetenzbereich IV: Das eigene Handeln auf der Grundlage von Gesetzen, Verordnungen und ethischen Leitlinien reflektieren und begründen (160 Std).
* Kompetenzbereich V: Das eigene Handeln auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und berufsethischen Werthaltungen und Einstellungen reflektieren und begründen (160 Std)
Die praktische Ausbildung
Die praktische Ausbildung umfasst mindestens 2.500 Stunden und wird auf der Basis eines Ausbildungsplans durchgeführt. Bei deinem eigenen Ausbildungsbetrieb verbringst du mindesten 1.500 Stunden. Die anderen 1.000 Stunden verbringst du in anderen Betrieben des Gesundheitswesens. Die Einsätze finden in folgenden Versorgungsbereichen sta
Erstes und zweites Ausbildungsdrittel (1. und 2. Ausbildungsjahr)
* I. Orientierungseinsatz beim Träger der praktischen Ausbildung (400 Stunden)
* II. Pflichteinsätze in den drei allgemeinen Versorgungsbereichen
1. Stationäre Akutpflege (400 Stunden)
2. Stationäre Langzeitpflege (400 Stunden)
3. Ambulante Akut-/Langzeitpflege (400 Stunden))
* III. Pflichteinsatz in der pädiatrischen Versorgung (60-120 Stunden)
Letztes Ausbildungsdrittel (im 3. Ausbildungsjahr)
* IV. Pflichteinsatz in der psychiatrischen Versorgung (120 Stunden)
* V. Vertiefungseinsatz im eigenen Ausbildungsbetrieb (500 Stunden)
* VI. Weitere Einsätze, zum Beispiel Pflegeberatung, Rehabilitation, Palliation u.a. (80 Stunden)
Schulgeld & Förderung
* Die Ausbildung ist für dich kostenlos. Bereits während der Ausbildung erhältst du eine Ausbildungsvergütung von den Trägern der praktischen Ausbildung.
Zulassungsvoraussetzungen
* Mittlere Reife bzw. Mittlerer Bildungsabschluss
ODER
Mittelschulabschluss und eine mindestens zweijährige abgeschlossene Berufsausbildung bzw. eine einjährige abgeschlossene Pflegefachhelferausbildung
* einen Ausbildungsplatz in einer Pflegeeinrichtung (bei der Vermittlung sind wir gerne behilflich)
* ärztliche Eignungsbescheinigung und erweitertes polizeiliches Führungszeugnis
* Anerkennung ausländischer Bildungsnachweise gemäß Zeugnisanerkennungsstellen
Bewerbung
Die Bewerbung ist ganzjährig möglich. Allerdings haben unsere Klassen eine maximale Größe, weswegen wir dir raten, dich so schnell wie möglich zu bewerben.
Bitte lass uns folgende Unterlagen zeitnah zukommen:
* Motivationsschreiben
* Lebenslauf mit Lichtbild
* das letzte Zwischen- oder Jahreszeugnis