Unser Profil
Der Lehrstuhl für Festkörper- und Quantenchemie der RWTH Aachen (Prof. Dronskowski) baut gemeinsam mit dem Jülich Centre for Neutron Science des Forschungszentrums Jülich das als POWTEX bezeichnete Flugzeit-Neutronendiffraktometer für die kristallographisch-magnetische Strukturaufklärung an Pulvern und Texturmessungen an der kontinuierlichen Reaktorquelle FRM II in Garching. Das Instrument ist speziell auf die Bedürfnisse der Festkörperchemie und -physik sowie der Geowissenschaften ausgelegt. Nach der Aufbauphase ist die Inbetriebnahmephase mit den ersten Neutronen in der Neutronenleiterhalle Ost bis hin zu ersten Nutzerexperimenten angestrebt.
Ihr Profil
Die Durchführung von Neutronenstreuexperimenten für und mit der Anwendergemeinschaft der Festkörperchemie und verwandten Fachrichtungen erfordert den fachgerechten Umgang mit höchstempfindlichen, häufig toxischen Substanzen. Anspruchsvolle Experimente, wie z.B. die in situ Untersuchung chemischer Reaktionen, setzen hohe chemische Kompetenz voraus. Mit Ihrem weitreichenden Verständnis festkörperchemischer und kristallographischer Fragestellungen sind Sie in der Lage, die Nutzer von POWTEX bei der Charakterisierung ihrer Proben zu unterstützen und deren Messungen zu planen und zu begleiten. Voraussetzung ist chemisches Fachwissen und eine naturwissenschaftliche Promotion. Von Vorteil sind auch Kenntnisse im Bau und der Auslegung von Neutroneninstrumenten. Nahezu alle Instrumentkomponenten wurden konzeptionell speziell für POWTEX weiterentwickelt. Mit Hilfe Ihrer Präsentationserfahrung können Sie diese Konzepte und das Instrument sicher auf Konferenzen und bei Begutachtungen vorstellen.
Die starke Ausrichtung des Instruments auf den Bereich der Festkörperchemie und verwandte Fachrichtungen erfordert nicht zuletzt fundierte Kenntnisse in der Auswertung der Messdaten. Daher müssen die in der Pulverdiffraktometrie standardmäßig eingesetzten Datenauswertungsprogramme zur Indizierung, Strukturlösung und Rietveldauswertung sicher beherrscht werden. Darauf aufbauend ist die Anwendung und Erweiterung der für POWTEX entwickelten multidimensionalen Auswertemethoden unerlässlich. Dazu sind fundierte Kenntnisse in den Programmiersprachen C/C++, Rust, Python sowie Fortran90 wünschenswert bzw. erforderlich.
Sehr gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift sind Voraussetzung. Gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift sind ebenso erforderlich.
Ihre Aufgaben
Insbesondere in der Anfangsphase fungieren Sie als Bindeglied zwischen den POWTEX-Partnern an den Standorten Aachen, Jülich und Garching und unterstützen diese vor Ort. Ihre zentrale Aufgabe ist es, den Aufbau und die Inbetriebnahme von POWTEX am Standort Garching zu koordinieren. Mit den ersten Neutronen wird auch die Charakterisierung des Instruments als notwendige Voraussetzung für die Datenauswertung und die Erweiterung der Auswertemethoden und auch des Instruments selbst mit in Ihren Aufgabenbereich fallen. Hierzu zählt nicht zuletzt die Mitwirkung an Förderanträgen, z.B. im Rahmen des ErUM-Programms des BMBF. Es ist unsere Absicht, für die nächste Förderperiode Entgeltstufe EG 14 für die Stelle zu beantragen.
Als Betreuer/in des POWTEX-Instruments vor Ort am FRM II und erfahrener Festkörperchemiker ist es in der Betriebsphase Ihre Aufgabe, die Nutzenden hinsichtlich der speziellen Möglichkeiten von POWTEX zu beraten und bei der Durchführung von Experimenten anzuleiten. Hierzu gehört ebenfalls die Präsentation POWTEX-relevanter Konzepte und ausgewählter Messresultate im Rahmen von Begutachtungen und auf internationalen Konferenzen, um weitere Nutzende zu akquirieren. In diesem Rahmen sind auch eigene Forschungsarbeiten in Kooperation mit der Festkörperchemie in Aachen durchzuführen, die die besonderen Fähigkeiten von POWTEX ausnutzen sollen. Die Mitbetreuung von Doktorand/innen ist erwünscht.
Unser Angebot
Die Einstellung erfolgt im Beschäftigtenverhältnis.
Die Stelle ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen und befristet bis zum 30.09.2025.
Die Stelle ist zunächst bis zum Projektende befristet. Es ist beabsichtigt, einen Folgeantrag einzureichen.
Die befristete Beschäftigung erfolgt im Rahmen der Befristungsmöglichkeiten des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes.
Es handelt sich um eine Vollzeitstelle.
Die Eingruppierung richtet sich nach dem TV-L.
Die Stelle ist bewertet mit EG 13 TVL.