A. Beschreibung der Stelle
Die Einstellung erfolgt grundsätzlich zum nächstmöglichen Zeitpunkt in Vollzeit im Rahmen eines unbefristeten Beschäftigungsverhältnisses im erziehungswissenschaftlichen Dienst. Die Vergütung richtet sich nach Entgeltgruppe 13 TV-L.
B. Aufgaben
Die Aufgaben ergeben sich aus den einschlägigen landesrechtlichen Vorgaben für den Vollzug der Freiheitsstrafe und der Untersuchungshaft und den Richtlinien für den Bereich der Sicherheit und Ordnung in den Justizvollzugsanstalten des Landes Nordrhein-Westfalen – AV des JM vom 05. Juni 1987 (4434 – IV. A17) in der Fassung vom 08. April 2015 sowie aus den Richtlinien für die Fachdienste bei den Justizvollzugseinrichtungen des Landes Nordrhein-Westfalen - AV d. JM vom 18. Dezember 2015 (2400 - IV. 54) in der Fassung vom 06. Juli 2017.
Demnach ist die Tätigkeit des erziehungswissenschaftlichen Dienstes auf Planung, Organisation und Durchführung von außerschulischen Bildungsangeboten sowie von Förder- und Erziehungsangeboten für junge Gefangene ausgerichtet. Dabei finden Methoden der Freizeitpädagogik, der Erlebnispädagogik, der Medienpädagogik und Methoden anderer pädagogischer Fachrichtungen Anwendung. Die Angehörigen des erziehungswissenschaftlichen Dienstes vermitteln den Gefangenen lebenspraktische Fähigkeiten und unterstützen sie bei ihrer Entwicklung zur Selbstständigkeit.
Das Ziel außerschulischer Bildungsangebote sowie von Förder- und Erziehungsangeboten ist die Entwicklung prosozialer Verhaltensweisen, der Persönlichkeitsreifung und die Verbesserung der Lebenslage der Gefangenen in der Justizvollzugseinrichtung sowie nach ihrer Entlassung. Der spezifische Fokus der Förderung durch freizeitpädagogische Maßnahmen liegt auf dem Erlernen einer sinnvollen Freizeitgestaltung, insbesondere für die Zeit nach der Entlassung.
Zu den Aufgaben des erziehungswissenschaftlichen Dienstes in einer Justizvollzugsanstalt gehören insbesondere:
- Entwurf, Organisation und Evaluation eines anstaltsinternen Freizeitkonzeptes,
- Planung, Begleitung, Durchführung und Evaluation sinnvoller freizeitpädagogischer Maßnahmen,
- Feststellung des Erziehungs- und Förderungsbedarfs der Gefangenen im Rahmen der Vollzugsplanung sowie pädagogische Intervention,
- Beratung der Vollzugsbediensteten der Justizvollzugseinrichtung hinsichtlich des pädagogischen Handelns sowie einer Kooperation mit Externen,
- Angebote für die außerschulische Förderung in Kleingruppen,
- intensivpädagogische Förderung für besonders Verhaltensauffällige,
- Heranführen an tragfähige Freizeitangebote während der Haftzeit und für die Zeit nach der Entlassung,
- Vermittlung von Freizeitangeboten nach der Entlassung,
- Durchführung von Einzel- und Gruppenmaßnahmen,
- Beratung von Angehörigen, Ehe- und Lebenspartnern sowie von anderen nahestehenden Personen.
C. Anforderungsprofil
I. Fachkompetenz
Die/der Bewerber/in verfügt über folgende fachliche Kompetenzen:
- abgeschlossenes Hochschulstudium der Erziehungs- oder Sozialwissenschaften (vorzugsweise der Studienrichtung Rehabilitationspädagogik oder Sonderpädagogik) möglichst mit den Schwerpunkten Freizeitpädagogik, Verhaltens- oder Erziehungsschwierige (Masterabschluss oder Diplom)
- fundiertes Fachwissen
- in empirischer Bildungs-, Erziehungs- und Sozialisationsforschung
- in Methoden der Konzept- und Evaluationsarbeit
- der Methoden der Didaktik des Lehrens und Lernens
- auf dem Gebiet der Rehabilitation und der Pädagogik von psychischen Störungen und Verhaltensstörungen
- berufliche Erfahrungen im Umgang mit Jugendlichen und Erwachsenen, möglichst auch mit problematischen und sozial Auffälligen
- möglichst konzeptionelle, evaluative und operative Kenntnisse im freizeitpädagogischen Bereich
- möglichst Erfahrungen in der Arbeit mit Ehrenamtlichen und Durchführung von Projekten
- differenzierte Kenntnisse in der Anwendung pädagogischer Methoden in der Einzelförderung und Gruppenberatung
- Anwenderkenntnisse aller gängigen Office-Programme
- wünschenswert sind Kenntnisse von Vollzugs- und Verwaltungsvorschriften
- wünschenswert sind Kenntnisse der IT-Fachanwendung SoPart
II. Persönliche Anforderungen / soziale Kompetenzen
Die Mitarbeiterin/ der Mitarbeiter des erziehungswissenschaftlichen Dienstes verfügt über
- die Fähigkeit und Bereitschaft zur kritischen Selbstreflexion
- Teamfähigkeit in interdisziplinär besetzten Teams
- interkulturelles Verständnis
- hohe Belastungsfähigkeit und Frustrationstoleranz
- Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung
- Zuverlässigkeit
- Verschwiegenheit
- Bereitschaft zu flexibler Gestaltung der Dienstzeiten; die Angehörigen des erziehungswissenschaftlichen Dienstes müssen Freizeitangebote auch an Wochenenden und Feiertagen sowie in den frühen Abendstunden vorhalten
- Loyalität gegenüber Dienst- und Fachvorgesetzten
- hohe Leistungsmotivation und Eigeninitiative sowie Kreativität
- Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktfähigkeit
- Identifikation mit dem eigenen Berufsbild
- Flexibilität, Differenziertheit, Phantasie und Kreativität im Denken und bei Entscheidungen, Problemlösungen sowie Bewertungen
- flexibles, situations- und problemangemessenes Verhältnis zwischen Nähe und Distanz im Kontakt
- Bereitschaft zur Weiterbildung
Ist Ihr Interesse geweckt?
Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung mit einem aussagekräftigen Anschreiben, einem lückenlosen tabellarischen Lebenslauf sowie den nachstehenden Unterlagen
- Kopie der Geburts- und ggfs. Heiratsurkunde
- Kopie des Schulabschlusszeugnisses
- Kopie des Abschlusszeugnisses der Hochschule bzw. des Masterabschlusses
- Kopien von Zeugnissen über die Tätigkeiten seit der Schulentlassung
- Erklärung über Schulden
- Erklärung über Straftaten
- Einverständniserklärung zur Akteneinsicht
- Einverständniserklärung zur Einholung von Auskünften nach § 41 Abs. 1 Nr. 1 BZRG
- Einverständniserklärung zur Aufbewahrung der Unterlagen