Initiativbewerbungen sind Bewerbungen auf Stellen, die nicht ausgeschrieben sind. Da also nicht von vorneherein Bedarf an einer neuen Arbeitskraft besteht, muss sich der Bewerber hier besonders anstrengen. Der Vorteil: Mit einer Initiativbewerbung zeigen Sie dem Personalverantwortlichen, dass Sie sich in erster Linie für die Arbeit in dem Unternehmen selbst interessieren und nicht nur auf der Suche nach irgendeinem neuen Job sind. Vorsicht: Die Initiativbewerbung darf nicht mit der sogenannten Blindbewerbung verwechselt werden. Hier handelt es sich um Massenbewerbungen bei zahlreichen Unternehmen, die nach einem allgemeinen Standard gestaltet sind.
Formale Unterschiede zur klassischen Bewerbung
Die Initiativbewerbung unterscheidet sich nicht sonderlich von einer klassischen Bewerbung. Der einzige Unterschied ist, dass Sie entweder auf dem Deckblatt oder aber im Anschreiben vermerken, dass es sich hier um eine Initiativbewerbung handelt. Besondere Bedeutung kommt dann auch dem Anschreiben bzw. Motivationsschreiben zu. Der potenzielle neue Arbeitgeber möchte natürlich wissen, warum Sie sich ausgerechnet für dieses Unternehmen entschieden haben und mit welchen Qualifikationen Sie ausgestattet sind. In den ersten Zeilen sollten Sie folgende Informationen unterbringen:
- Ihre aktuelle Position
- Qualifikationen
- praktische Erfahrungen
- Jobbezeichnung des Wunschjobs
- Schwerpunkte der Ausbildung oder berufliche Tätigkeiten
Details gehören in den Lebenslauf.
Verweisen Sie im Anschreiben auf Ihre beruflichen Erfahrungen und nennen Sie die Gründe, warum das Unternehmen genau Sie einstellen sollen. Stellen Sie in dem Anschreiben Ihre Ziele heraus und untermauern Sie diese mit Ihren bisherigen Erfahrungen. Eigentlich selbstverständlich, aber erstellen Sie eine ganz individuelle Bewerbung, in der Sie auch den Lebenslauf und die Dokumente auf die Stelle maßschneidern. Vermeiden Sie Standardfloskeln, das Anschreiben darf nie länger als eine A4-Seite sein. Versuchen Sie so schnell wie möglich das Interesse des Personalverantwortlichen zu wecken.
Unterschiedliche Verfahren bei verschiedenen Branchen
Wie die Initiativbewerbung genau aussehen soll, unterscheidet sich auch nach der Branche, bei der Sie sich bewerben. Wenn Sie zum Beispiel Ausschau nach einer neuen Herausforderung auf dem Kreativmarkt sind, sollten Sie sich auch eine kreative Bewerbungsidee einfallen lassen, beispielsweise einen Bewerbungsflyer, eine Bewerbungs-DVD oder eine Bewerbungshomepage, mit denen Sie das Unternehmen direkt ansprechen. Geht es dagegen um eine Ingenieursstelle oder eine Stelle im IT-Bereich, sollten Sie vor allem Ihre fachlichen Qualitäten hervorheben. Für beide Beispielbranchen gilt: Seien Sie selbstbewusst und drücken Sie ganz klar aus, was Sie wollen und was Sie im Gegenzug bieten können.
Wie erfahre ich mehr über das Unternehmen?
Damit Sie das Anschreiben den Anforderungen des Unternehmens anpassen können und Sie sich erfolgreich bewerben können, sind einige Besonderheiten zu beachten:
- Suchen Sie nach alten Stellenanzeigen des Unternehmens. Hier erfahren Sie mehr über die gewünschten Qualifikationen sowie Soft Skills und welche Anforderungen auf Sie zukommen können. Diese Informationen finden Sie beispielsweise auch auf den Karriere-Webseiten des Unternehmens oder in noch nicht aktualisierten Stellenanzeigen in Jobbörsen.
- Recherchieren Sie passende Ansprechpartner. Achtung: Verlassen Sie sich dabei nicht auf die Angaben aus den alten Stellenangeboten. Zum einen kann es für unterschiedliche Bereiche verschiedene Ansprechpersonen geben, zum anderen ist nicht sichergestellt, ob diese Person noch in dem Unternehmen arbeitet.
- Rufen Sie bei dem Unternehmen an und sorgen Sie so für einen Erstkontakt. Schreiben Sie sich vorher Ihre Fragen auf und klären Sie diese im Gespräch. So können Sie schnell ausloten, ob eine Initiativbewerbung überhaupt erwünscht ist und ob Sie als Kurzbewerbung, klassisch oder online erfolgen soll. Lassen Sie sich einen Ansprechpartner für Ihre Bewerbung geben. Wenn Sie dann die Bewerbung verschicken, können die Personalverantwortlichen gleich eine Person zu den Unterlagen zuordnen.
Hierbei hilft Ihnen nicht nur die normale Internetrecherche, sondern auch eine Anmeldung im Karrierenetzwerk XING, der Besuch einer Jobmesse und das Durchstöbern von relevanten Fachzeitschriften.
Die Initiativbewerbung wurde abgelehnt – Was nun?
Da sich die Initiativbewerbung nicht auf eine aktuelle freie Stelle im Unternehmen bezieht, werden viele dieser Bewerbungen abgelehnt. Dadurch sollten Sie sich aber nicht entmutigen lassen. Wenn Sie zu der Stelle passen, legt der Personalverantwortliche die Bewerbung zurück und kommt gegebenenfalls auf Sie zu, sobald die Stelle frei wird. Oder aber Ihr Bewerbungsprofil passt auf eine andere Stelle, die bald frei wird. Sie sollten diese Chance also nutzen. Zeigen Sie also Geduld! Auf der anderen Seite sollten Sie nach Ihrer Initiativbewerbung genau beobachten, ob das Unternehmen danach diese Stelle oder eine ähnliche ausschreibt. Dann können Sie sich direkt bewerben und profitieren von der Vorarbeit.
Wenn Sie sich an diese einfachen Grundregeln halten, könnte Ihre Initiativbewerbung Erfolg zeigen.
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