Auch wenn die Online-Bewerbung in der modernen Jobsuche immer wichtiger wird: Die klassische Bewerbungsmappe hat noch lange nicht ausgedient. Viele Personalverantwortliche schauen sich die Bewerbungsunterlagen lieber in einer schönen Präsentation an als virtuell auf dem Computerbildschirm. Das bedeutet also, dass Äußerlichkeiten hier ein besonders hoher Stellenwert beigemessen wird. Erfahren Sie hier, worauf es bei einer klassischen Bewerbungsmappe ankommt.
Die Bewerbungsmappe als Visitenkarte des Bewerbers
Das bekannte Sprichwort „Don't judge a book by its cover“ sagt zwar aus, dass man ein Buch – und etwas weiter ausgeholt auch einen Menschen – nicht nach dem Äußeren beurteilen sollte. Bei der Bewerbungsmappe sieht das anders aus. Sie ist das Erste, das dem Personaler in die Hände fällt. Kaffeeflecken, Knicke oder Risse fallen unangenehm ins Auge und lassen Rückschlüsse auf die Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit des Bewerbers zu. Nutzen Sie die Gelegenheit und präsentieren Sie sich mit Ihrer Bewerbungsmappe im günstigen Licht. Besonders gut sehen spezielle Mappen aus einem starken Karton aus. Von billigen Kunststoffschnellheftern raten wir ab.
Sortierung der einzelnen Unterlagen
Die Unterlagen in der Bewerbungsmappe sollten logisch sortiert und zudem leicht zu entnehmen sein. Das ist wichtig, da viele Personalverantwortliche die einzelnen Blätter entnehmen, um sie beispielsweise zu kopieren. Dazu gehören der Lebenslauf und Zeugnisse, die chronologisch sortiert werden sollten. Ein Deckblatt ist optional. Wer auf das Deckblatt verzichtet, legt das Anschreiben ganz nach oben. Bei einer Vielzahl an wichtigen Dokumenten empfiehlt es sich, ein Inhaltsverzeichnis anzulegen. Wichtig: Das Anschreiben wird niemals eingeheftet, sondern lose in die Mappe eingelegt.
Das Anschreiben in der klassischen Bewerbung
Sorgfalt sollte auch bei dem Anschreiben eine wichtige Rolle spielen. Die wenigsten Personaler verzeihen hier formale Fehler und Rechtschreib- oder Grammatikschwächen. Tabu sind Zahlendreher in der Firmenadresse oder sogar die falsche Schreibung des Ansprechpartners. Prüfen Sie also gewissenhaft, ob es sich bei dem Personalverantwortlichen um eine Frau oder einen Mann handelt und in welcher Straße das Unternehmen genau sitzt. Wie bei der Online-Bewerbung sollten Sie im Anschreiben die Anforderungen im Stellenangebot mit Ihren Kenntnissen und Qualifikationen verknüpfen. Nennen Sie auch konkrete Beispiele, wie Sie in der Vergangenheit erfolgreich Projekte gemeistert haben. Auf diese Weise zeigen Sie dem Personalverantwortlichen, dass Sie sich mit der Stellenausschreibung auseinandergesetzt haben und keine leeren Worthülsen produzieren.
Papierqualität, Kopien und weitere Formalitäten
In der klassischen Bewerbung kommt es auf eine hohe Qualität des Papiers und der Zeugniskopien an. Empfehlenswert ist ein Papier mit 90 oder 100 Gramm Gewicht. Kopien sollten sauber gedruckt und gerade ausgerichtet sein. Das gilt natürlich auch für die Online-Bewerbung, in der die Kopien eingescannt werden. Wie bei der Online-Bewerbung sollte auch in der klassischen Bewerbung eine einheitliche Schriftart verwendet werden. Schließlich gehört sowohl unter das Anschreiben als auch unter den Lebenslauf eine Unterschrift des Bewerbers. Testen Sie vorher verschiedene Füllfederhalter oder Kugelschreiber aus. Die Tinte sollte schnell trocknen und nicht verschmieren. Üblich ist blaue und schwarze Tinte, von einer grünen oder sogar roten Unterschrift ist abzuraten, diese Farbe ist eher den Personalern vorbehalten, die sich Notizen in der Bewerbung machen wollen.
Das Bewerbungsfoto – Format und Besonderheiten
Ein Foto ist in der klassischen Bewerbung kein Zwang mehr. Wir empfehlen Ihnen aber, die Bewerbungsmappe mit einem Bewerbungsfoto auszustatten. Sie können es auf dem Deckblatt oder später im Lebenslauf anbringen. Spezielle formale Anforderungen gibt es für das Foto nicht. Beliebt ist das Passbildformat, für das Deckblatt empfehlen sich allerdings größere Formate. Für Aufmerksamkeit sorgen auch Bilder im Querformat, die sich von den herkömmlichen Bewerbungsbildern abheben. Lassen Sie das Bild bei einem professionellen Fotografen erstellen. Kleben Sie das Foto am besten mit einem Klebestrip auf, damit sich das Bild leicht lösen lässt. Schreiben Sie Ihren Vor- und Zunamen auf die Rückseite. Somit kann das Foto später noch zugeordnet werden, beispielsweise, wenn es versehentlich verloren geht.
Lebenslauf: Formalitäten in der klassischen Bewerbungsmappe
Für viele Personalverantwortliche ist der Lebenslauf eines der zentralsten Dokumente in der Bewerbungsmappe. Hier sollen die wichtigsten Stationen auf einen Blick erkennbar sein. Beliebt ist der tabellarische Lebenslauf, in dem Ausbildung, Berufserfahrung und Qualifikationen in Tabellenform dargestellt werden. Zu den wichtigen Daten im Lebenslauf gehören:
- Kontaktdaten (Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse – sie können in der Kopfzeile oder links neben dem Bewerbungsfoto stehen)
- Persönliche Daten (Geburtsdatum, Geburtsort, Staatsangehörigkeit – Angaben zum Familienstand und zur Religion sind nicht notwendig)
- Ausbildung (Studium, Ausbildung und letzter Schulabschluss mit thematischen Schwerpunkten – hier können auch die Endnoten angegeben werden, der Titel von Abschlussarbeiten ist ebenfalls interessant)
- Kenntnisse und Zusatzqualifikationen (hierzu gehören Fremdsprachen- oder Computerkenntnisse, wichtige Auslandserfahrungen – schreiben Sie dazu auch eine Einschätzung Ihrer Kenntnisse, also ob Grundkenntnisse vorhanden sind oder Sie verhandlungssicher in einer Fremdsprache kommunizieren können)
Wichtig: Der Lebenslauf sollte nicht mehr als zwei DINA4-Seiten umfassen. Beschränken Sie sich auch bei einem umfangreichen Lebenslauf lediglich auf die Stationen, die auch für die ausgeschriebene Stelle relevant sind. Bestimmte Praktika oder Erfahrungen sollten aber nicht ausgelassen werden, wenn sie dadurch eine große Lücke im Lebenslauf erzeugen. Empfehlenswert ist es zudem, den Lebenslauf nicht chronologisch anzuordnen, sondern mit den letzten Stationen anzufangen. Die meisten Personaler interessieren sich nämlich eher für die letzten Stationen und wollen nicht gleich mit dem Schulabschluss beginnen, der möglicherweise schon zwanzig Jahre zurückliegt.
Erstellen Sie schließlich für jede Bewerbung eine neue Bewerbermappe. Personaler können erkennen, wenn eine Mappe bereits verwendet wurde.
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